„Eva, Simon und die Anderen“

Jüdische Geschichte und Kultur im Raum Herford

Jüdische Geschichte und Kultur
im Raum Herford

Ausstellung vom 2. September 2021 bis 26. Juni 2022

samstags und sonntags von 14 – 16 Uhr
und nach Vereinbarung für Gruppen geöffnet.

Ausstellung vom 2. September 2021
bis 26. Juni 2022

samstags und sonntags von 14 – 16 Uhr
und nach Vereinbarung für Gruppen geöffnet.

 Am 11. Dezember 321 erlässt der römische Kaiser Konstantin ein Edikt. Es legt fest, dass jüdische Menschen städtische Ämter in der Kurie, der Stadtverwaltung Kölns, bekleiden dürfen und sollen. Dieses Edikt belegt eindeutig, dass jüdische Gemeinden bereits seit der Spätantike wichtiger integrativer Bestandteil der europäischen Kultur sind.

2021 steht Deutschland in besonderem Fokus, denn in diesem Jahr leben Jüdinnen und Juden nachweislich seit 1700 Jahren auf dem Territorium des heutigen Deutschlands.

1988 wurde in Herford die Ausstellung „Juden in Herford – 700 Jahre jüdische Geschichte und jüdische Kultur in Herford“ gezeigt, die erste umfassende Darstellung zum Thema.

Aus Anlass des Jubiläumsjahres zeigt das Kuratorium, das in Folge der damaligen Ausstellung entstanden ist, eine um viele neue Forschungen und Aspekte ergänzte Ausstellung unter dem Titel „Eva, Simon und die Anderen“ -Jüdische Geschichte und Kultur im Raum Herford.

Das Design der Ausstellung nimmt sich das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas, kurz Holocaust-Mahnmal“ in Berlin zum Vorbild. Graue Stelen versinnbildlichen den Verlust für Deutschland und den Raum Herford durch den Holocaust. In der Ausstellung stehen aber nicht die Verfolgungs- und Vernichtungszeiten, sondern gerade die fragile „Normalität“ und der Alltag der Juden in der Stadt Herford, in Bünde, Vlotho, Enger und Spenge im Mittelpunkt. Kulturelle und wirtschaftliche Höhen und Verluste werden dargestellt und der Beitrag der Juden zur Entwicklung der Gesellschaft und Wirtschaft gezeigt. Der Wiederbeginn nach 1945 und die aktuelle Situation der jüdischen Gemeinschaft im Raum Herford sowie Entwicklungen des Antisemitismus in Deutschland und dem Raum Herford stehen am Ende der Ausstellung.

Die Ausstellung besteht aus zwölf chronologisch und thematisch angeordneten Stelen mit je vier Seiten. Der Rundgang in der Ausstellung ist markiert und die Stelen sind unten nummeriert. Sie sollten von rechts aus umgangen und betrachtet werden. In acht Vitrinen finden sich Exponate, die Beschriftungen dazu sind jeweils links neben/hinter den Vitrinen angebracht. Auf drei Touchscreen-Stationen können kurze Filmsequenzen zu verschiedenen Themen abgerufen werden. Im Flur außerhalb des Zellentraktes finden sich Tafeln zur historischen Judenfeindschaft und dem aktuellen Antisemitismus.

Im Zellenflur verdeutlichen eine Installation und zahlreiche Exponate Beispiele der jüdischen Kultur: Ein gedeckter Tisch zum Shabbat-Mahl, eine Platte mit Mazzen für Pessach, das Modell der Herforder Synagoge und am Ende des Flurs das Heiligste in der Synagoge, die Thora. Der hier gezeigte, aus dem Feuer der Pogromnacht gerettete, Rest steht zugleich für den Versuch der Zerstörung der jüdischen Kultur ab 1933.

Die Ausstellung im Zellentrakt wird ergänzt durch an 20 Orten jüdischen Lebens im Kreis Herford (Synagogen, Friedhöfen und Wohnorten) angebrachteQR-Codes mit Hörtexten zur Selbsterkundung, die auch über www.zellentrakt.de abgerufen werden können. Rund um die Ausstellung finden zahlreiche Veranstaltungen und weitere Aktivitäten statt.

Zur Ausstellung erscheinen pädagogische Materialien für Schulklassen und Gruppen (die Sie hier und kostenlos über www.zellentrakt.deabrufen können).

Neben den dort angebotenen Aufgaben und Materialien zur Arbeit in und mit der Ausstellung, die nach einer kurzen Einführung durch die Mitarbeiter*innen der Gedenkstätte erfolgen soll, bietet die Gedenkstätte folgende Varianten von Führungen an.

1. Was heißt „jüdisch sein“?

Zeit: 60 min. Geeignet ab Klasse 7

  • Einführung, z. B. Vorkenntnisse ermitteln über jüdisch sein
  • Film: jung, jüdisch, deutsch, was heißt das eigentlich?
  • Jüdische Kultur. Erarbeitung in der Ausstellung

2. Jüdische Kultur und jüdische Geschichte kennenlernen.

Workshop 4 – 5 Std. Geeignet ab Klasse 9

  • Einführung, z. B. Vorkenntnisse ermitteln, Eva, Simon und die Anderen, wer können die Anderen sein
  • Film: jung, jüdisch, deutsch, was heißt das eigentlich?
  • Orte jüdischer Kultur in Herford (Stadtführung)
  • Jüdische Kultur. Erarbeitung in der Ausstellung
  • Jüdische Geschichte in Herford, Bünde, Vlotho, Enger. ( hier müssen Schwerpunkte gesetzt werden nach Absprache mit den Lehrkräften

3. Wie gehen Mehrheitsgesellschaften mit Minderheiten um?

Zeit: je nach Auswahl der Themenbereiche mind. 60 min. bis 3 Stunden, geeignet ab Klasse 8

  • Einführung, z. B. Vorkenntnisse ermitteln, aktueller Bezug, Eva, Simon und die Anderen, wieso die Anderen?
  • Antisemitismus heute und im Kreis Herford
  • ausgewählte Themen aus der Ausstellung

Die Details und die Anpassung an die jeweilige Lerngruppe werden jeweils mit den Lehrkräften abgesprochen.

Es können Führungen für Gruppen und Schulen gebucht werden.

Sie erreichen uns für eine Anmeldung unter Tel.-Nr.: 05221/189257 oder per E-Mail: info@zellentrakt.de

Weitere Infos auch unter www.zellentrakt.de