1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Am 11. Dezember des Jahres 321 unserer Zeitrechnung gestattete der römische Kaiser Konstantin der Große jüdische Ansiedlung in Köln. Das markiert den Beginn einer höchst wechselvollen Beziehung zwischen Juden und Christen. Einerseits wirkte sich der kulturelle jüdische Einfluss segensreich auf die Geschichte des im 10. Jahrhundert gegründeten Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation aus; andererseits war diese Zeit gekennzeichnet von gewaltsamen Übergriffen auf Juden, oft genug im Namen des christlichen Glaubens. Im 19. Jahrhundert beflügelte die Französische Revolution die Hoffnung auf eine nachhaltige Emanzipation der Juden. Eineinhalb Jahrhunderte später kam es, vollzogen durch die Nationalsozialisten und ihre zahllosen Anhänger und Helfer, zu einem beispiellosen Zivilisationsbruch, dessen Nachwirkungen stets mitschwingen, wenn Juden und Deutsche, Juden und Christen sich begegnen. Begegnung und Austausch sind die einzigen Möglichkeiten, der Vergangenheit zum Trotz voneinander zu lernen; das gilt umso mehr in Zeiten, in denen der Antisemitismus auf dem Vormarsch ist. Deshalb haben die Ev.- Luth. Marienkirchengemeinde Stiftberg zu Herford und die Jüdische Gemeinde Herford-Detmold diese Veranstaltungsreihe gemeinsam organisiert.